Stadion, Zürich

Am westlichen Siedlungsrand von Zürich, wo sich Limmat und Verkehrswege annähern und den Stadtkörper begrenzen, wird mit dem neuen Stadion ein signifikanter Schlussstein in einem sich wandelnden Quartier gesetzt. Das Projekt bleibt durch seine architektonische Sprache fest im stadträumlichen Verband verankert und nutzt die Chancen, die sich durch das Zusammenspiel von Programm und Ort eröffnen, mit einer strukturellen Vieldeutigkeit: So versteht sich der Säulengang als offener Raum gegenüber dem städtischen Umfeld des Quartiers als Schwellenraum, der je nach betrieblichen oder logistischen Ansprüchen entweder dem Stadionbetrieb oder dem Quartierleben zugeordnet werden kann. Diese begehbare Mauer, die das offene Spielfeld in variierender Dichte umschliesst, nimmt scheinbar beiläufig alle dienenden Funktionen auf und stützt sowohl die Tribünen als auch das Stadiondach.

Die äussere Erscheinung des Bauwerks wird geprägt durch geschossweise verschieden proportionierte und rhythmisierte Mauerelemente. Sie nehmen die unterschiedlichen statischen Strukturen auf, werden zur Stützkonstruktion für die erforderlichen Glas- und Gitterfüllungen und bilden die Installationsschächte. Die gewählte Materialität – in unterschiedlichen Farbnuancen gebrannte Klinkersteine – lässt den grossen Baukörper lebendig erscheinen und führt ihn zurück auf einen menschlichen Massstab. Ausdruck und städtebauliche Prägnanz verleihen dem Stadion eine starke Identität und einen eigenständigen Auftritt an der Einfallsachse von Zürich.