Neubau Campus Platztor St. Gallen

Das Denken an der Architektur der Stadt beginnt mit dem Denken an Raum. Der Raum steht nicht für sich allein, er schält sich aus der Masse und wird von ihr geformt. Dieser Aspekt steht, zusammen mit der präzisen Gewichtung von Gemeinschaft und Nachbarschaft für das, was man als Architektur der Stadt wahrnimmt. Alle Teile der Quartiere  beziehen sich aufeinander. Das Grosse und das Kleine, das Eine ist im Anderen angelegt. Die Vorstellung der Gestalt einer Hochschule im städtischen Kontext bleibt zunächst in seiner Bedeutung verdeckt. Man sieht nur ein aufgebrochenes Volumen, ein Artefakt im städtebaulichen Verband. Das Besondere wird zum Besonderen im scheinbar Gleichen. Die Verräumlichung der Hüllen ist das zunächst Bestimmende des architektonischen Ausdrucks. Dazu kommt, dass sich die formgebende Struktur von Rohbau und Tragwerk mit der Idee von Schwellenräumen verbindet, die den Übergang von Innen nach Aussen regeln. Genau in diesen Räumen zeigt sich die Zuwendung des neuen Partners im Quartier, hin zu seiner Umgebung und der damit verbundenen Formen von Öffentlichkeit. Das steinerne Kleid der stolzen Dame trägt dazu eine verhaltene Farbigkeit in der Stadt. Die gebäudenahe Umgebung ist weitestgehend nicht unterbaut und lässt somit die Bepflanzung mit grossen Bäumen zu, nicht zuletzt um dem Aspekt einer Wärmeinsel entgegenzuwirken. Auf der Ebene 5 sind grosse, bepflanzte Gärten zur Erholung angelegt, wogegen auf dem Dach des Hauptbaus ein vernünftiges Verhältnis von Begrünung und Photovoltaik vorgesehen ist.