Haus der Gegenwart Lenzburg

Bahnhofplatz Lenzburg – verschiedene Bebauungsmuster überlagern sich. Bahngeleise und Strassen diktieren die Ordnung. Parzellengrenzen tun ihr Übriges. Es ist schwierig Raum zu bilden. Das Haus der Gegenwart wird zum Solotänzer, wenn es denn dem Anspruch nach Aufmerksamkeit genügen soll. Das Projekt „Tempus“ unternimmt dem gegenüber bewusst den Versuch, auf kleinem Raum räumliche Korrespondenz zu offenbaren und sich gegenüber dem Bahnhof in einer verhaltenen, spezifischen Präsenz zu zeigen. Das Besondere soll so zum Besonderen im scheinbar Gleichen werden. Das Haus der Gegenwart hat hohen, ökonomischen Ansprüchen zu genügen. Angemessenheit wird zum Thema. Logisch in der Konstruktion, vernünftig materialisiert, eigenständig im Ausdruck. Der Einfachheit der Hülle antwortet eine geordnete Komplexität ihrer Verräumlichung. Der geschlossene Hauptkörper umschliesst die gestapelten, industriell geprägten Ausstellungshallen. Ihre lateralen Erschliessungen ermöglichen eine hohe Flexibilität und Bespielbarkeit.

Der längsseits angeordnete Zugangstrakt beherbergt Ticketing, Café und Veranstaltungsräume. Er vermittelt in seiner offenen, räumlichen Ausprägung bewusst den Charakter eines Schwellenraumes. Dieser Trakt wird begleitet von einem zweigeschossigen, leichtfüssigen Portikus, entlang der aufgewerteten Wegführung vom Bahnhofplatz zur Zeughausstrasse. Die vorgeschlagene Mischbauweise als Holzbau mit Stahlskelett stützt einerseits die Idee eines nobilitierten Industriebaus und auf der andern Seite die Direktheit eines sichtbar belassenen Rohbaus. Die technische Infrastruktur bleibt grösstenteils offen einsehbar, oder bleibt im Bereich der Wände, durch den Montagebau leicht zugänglich. Die architektonische Sprache des Hauses der Gegenwart ist im Prinzip aus der Verräumlichung der Hülle entwickelt. Sie wird zum radikal bestimmenden Element des Entwurfs.

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PROJEKTDATEN

Ausstellungsgebäude Stapferhaus
Wettbewerb mit Präqualifikation Dezember 2014

Standort:
Murackerstrasse, Lenzburg

Auslober:
Stapferhaus Lenzburg

Architekt: Burkard Meyer
Projektteam: Oliver Dufner, Daniel Krieg,
Adrian Meyer, Andreas Signer,
Andreas Aeschbacher, Oliver Christen

Bauingenieur: MWV Bauingenieure, Baden
HLKKS-Ingenieur: Kalt + Halbeisen Ingenieurbüro, Kleindöttingen
Landschaftsarchitekt: Haag Landschaftsarchitektur, Zürich