Die ERNE AG Holzbau plant in den nächsten Jahren eine Verdoppelung der Büroarbeitsplätze in Stein/AG. Nachdem wir bereits 2013 am Standort ein Werkstatt- und Sozialgebäude planen durften, hat uns ERNE mit der Planung eines Bürogebäudes getraut, welcher als Holzelementbau den bestehenden Modulbau ergänzt und zu einem neuen Ganzen formt. So führt der Neubauteil mit seiner Erschliessung und Anordnung der Primärräume die Logik des Bestandes fort. Die horizontale Erschliessungsfigur bildet zusammen mit der zentral im Atrium liegenden Treppe und den Verbindungsbrücken ein Kontinuum, welches die vertikale Verbindung zum im Erdgeschoss liegenden `Marktplatz` schafft. Dieser bildet die neue Mitte des Hauses und soll durch die offene, geschossübergreifende Räumlichkeit den Mitarbeitenden neue Formen des kollaborativen Arbeitens ermöglichen und sich auch für Veranstaltungen anbieten.
Die Bauherrschaft betrachtet den Bau auch als Chance, bewährte Konstruktionen weiterzuentwickeln bzw. neue prototypische Bauteile einzusetzen. So bildet das Holz-Beton-Verbund-Tragsystem zusammen mit den aus Lehm erstellten Kernen die flexibel einteilbare Struktur des Neubaus. Die sichtbaren, in der Fassadenebene liegenden Holzstützen sowie die innenliegenden, korridor- und atriumbildenden Tragelemente werden mit einer Holz-Beton-Verbunddecke kombiniert. Die hybriden Deckenelemente wurden für die spezifischen Anforderungen eines Bürogebäudes konzipiert und dienen sowohl der Kühlung, Heizung und Lüftung als auch der Raumakustik. Durch die integral entwickelte Baustruktur entsteht ein in Erstellung und Betrieb vorbildhafter Bau, der das Potenzial einer industriell geprägten Planungs- und Fertigungslogik in ein stimmiges Raumerlebnis überführt.