Einfamilienhaus Schinznach-Dorf

Die Parzelle befindet sich in einem typischen Einfamilienhausquartier im Schweizer Mittelland. Die topographisch attraktive Situation wird geprägt von Chalets und kleinbürgerlicher Landhausidylle. Um den Bewohnern die nötige eigenbestimmte Sphäre zu garantieren, schottet eine dem Grundstück folgende Umfassungsmauer das Terrain von seiner unmittelbaren Nachbarschaft ab. Glasfronten in opulenten Dimensionen erlauben grosszügige Ausblicke und erweitern die Wohnräume bis zu den Mauern. Die Trennung von Innen- und Aussenraum scheint aufgehoben, und trotzdem sichern die Gartenmauern in Kalkbeton die notwendige Intimität. Lediglich gegen die Hauptausrichtung nach Südwesten öffnet ein auf Bodenniveau eingelassenes Wasserbecken den bekiesten, von mehreren Bäumen akzentuierten Hof. Über dieser räumlichen Figur der Wohnräume schwebt wie ein erratischer Block der Trakt mit den Schlafzimmern. Diese öffnen sich dort, wo es möglich ist, und sind dort verschlossen, wo es nötig ist, was zu einem klar ausgerichteten Volumen führt. Dieser leicht aufliegende Körper wirkt in seiner plastischen Ausformulierung wie ein räumlich aufgeladenes Dach. Das Haus zeichnet sich durch seine klare und prägnante Form aus. Über die Materialität und Farbigkeit wird es an die Landschaft gebunden und darüber hinaus gelingt es ihm, die schwach definierte, ortsbauliche Situation zu stärken. Bei aller Radikalität nimmt der Bau eine irritierende Bescheidenheit und Selbstverständlichkeit im dispersen Allerlei seiner Nachbarschaft wahr.

PROJEKTDATEN

Standort:
Schinznach-Dorf

Bauherrschaft:
privat

Architekt: Burkard Meyer
Projektteam: Urs Burkard, Adrian Meyer,
Daniel Krieg, Daniel Hunkeler

Bauingenieur: Heyer Kaufmann Partner Bauingenieure AG, Baden
HLKS-Planer: Leimgruber Fischer Schaub AG, Ennetbaden
Elektroplaner: Hefti. Hess. Martignoni. AG, Aarau
Bauphysiker: Wichser Akustik + Bauphysik AG, Zürich

Baubeginn: Oktober 2002
Bezug: Dezember 2003