Zentrum Neumatt, Spreitenbach

Die Befindlichkeit der Bewohner einer Stadt hängt davon ab, wie sie sich von deren öffentlichen Räumen umschlossen und beschützt fühlen, sie sich aber gleichzeitig frei darin bewegen können. Urbane und architektonische Räume dienen dem Aufenthalt, dem Durchgang und der Erschliessung. In der Hierarchie dieser Trias zeigt sich der Grad von Öffentlichkeit oder Privatheit und dies wiederum definiert die gebaute Stadt bis weit ins 20. Jahrhundert. Der architektonische Raum, der durch Wiederholung erschliessender und filternder Funktionen geprägt ist, überlagert sich gleichsam mit dem urbanen Raum. Die Stadt, ist ein Organismus, in dem alles miteinander zusammenhängt. Solche Organismen sind geprägt durch stabile Prozesse der Permanenz und instabile der Veränderung und Wandlung. Die Koppelung von stabilen und instabilen Prozessen sind grundlegend für die Entwicklung einer Stadt. Damit im Falle des Weiterbauens am Zentrum Neumatt diese Thesen des Stadtbegriffs nicht im Konjunktiv verharren, schlagen wir eine erweiterte Betrachtungsweise vor. Das Element der Landschaft kommt ins Spiel. Der gegen Süden vorgelagerte, domestizierte Landschaftsraum umschliesst gleichsam die grosse Figur mit dem Sockel des Einkaufszentrums und den vier mächtigen, angelagerten Hochbauten. Dieses Element der Landschaft wird zum unabdingbaren, räumlichen und sozialen Aspekt im Zusammenhang mit der Definition des Begriffs Zwischenstadt.

Studienauftrag auf Einladung, 2018

Standort: Neumatt, 8957 Spreitenbach
Auftraggeber: Losinger Marazzi AG, Basel

Architekt: Burkard Meyer Architekten BSA
Mitarbeit Studienauftrag: Oliver Dufner, Daniel Krieg, Adrian Meyer, Andreas Signer mit Katharina Bachstein, Florian Baumgartner, Daniel Zielinski