Friedhofgebäude mit Abdankungshalle Zug

Unter einem gefalteten Dach vereint das Friedhofgebäude Räume unterschiedlichster Nutzung. Zwischen der parallel zum Hang angeordneten Abdankungshalle und den bergseitig teilweise ins Terrain eingegrabenen Aufbahrungs- und Diensträumen liegt ein sich über die gesamte Gebäudetiefe erstreckender Eingangshof. Diesem kommt eine besondere Bedeutung zu: Als von Wänden und Vorsprüngen begrenzter Aussenraum weitet er sich mit seiner Öffnung gegen den Himmel ins Unendliche. Als Passage verkörpert er den Übergang von der irdischen Welt ins Reich der Toten. In der Gebäudemittelachse liegend dient der gefasste Eingang zum Friedhof auch als Besammlungsort der Trauergemeinde bei Abdankungen. In der Querachse gelesen bildet er eine Art Fuge zwischen den Raumschichten, die von den Katafalken über den Innenhof bis zu den Glaslamellen der Talfassade reichen. Die mit verdrehten Holzlamellen nach einem Entwurf des Künstlers Hugo Suter angereicherte Glasschicht auf beiden Längsseiten des Innenhofes ist ebenso differenziert gestaltet wie die raumhaltige, grossformatige Öffnung des Abdankungsraumes zur Landschaft mit ihren frei stehenden, zueinander abgedrehten Glaslamellen. Insgesamt entsteht eine reichhaltige Sequenz unterschiedlich ausgestalteter Filter- und Schwellenräume.

Projektdokumentation Zug
Publikationen

PROJEKTDATEN

Standort:
Friedhof St. Michael
Waldheimstrasse 20, Zug

Bauherrschaft:
Einwohnergemeinde der Stadt Zug

Architekt: Burkard Meyer
Projektteam: Adrian Meyer, Daniel Krieg,
Oliver Dufner (Projektleitung), Mathias Egg, Werner Knecht

Örtliche Bauleitung: tomic & horat, Steinhausen
Kunst am Bau: Hugo Suter, Birrwil
Bauingenieur: André Rotzetter + Partner, Beratende Ingenieure, Baar
Haustechnik: Andy Wickart, Ingenieurbüro für Energie- & Haustechnik, Finstersee
Elektroplanung: ELO Plan AG, Baar
Bauphysik: Wichser Akustik und Bauphysik AG, Zürich
Fassadenplanung: Reto Gloor, Metallbautechnik, Rossweid

Projektwettbewerb: November 1998, 1. Rang
Volksabstimmung Baukredit: September 2001
Baueingabe: Mai 2002
Baubeginn: April 2003
Bezug: Januar 2005